Durch die Beschreibung wie die Dinge in Beziehung zum Universum und zueinander funktionieren bringt die Yin Yang Lehre einen dynamischen Gedankenablauf in Gang, der auf den Alltag angewandt werden kann.
1. Yin and Yang stehen einander gegenüber.
Die Yin Yang Lehre besagt, dass alle Dinge einen jeweils gegensätzlichen (yin-Yang) Aspekt enthalten. Diese Aspekte kontrollieren und hemmen sich gegenseitig, was in einem andauernden Zustand dynamischer Balance resultiert. So kann zum Beispiel Hitze die Kälte vertreiben, während das Kühle die Wärme auch mindern kann. Wenn nicht genug Wärme anwesend ist, wird es kalt und umgekehrt. Ein weiteres Beispiel sind die physiologischen Vorgänge in unserem Körper. Die anregenden (Yang =exzitatorisch) und die hemmenden (Yin = inhibtorisch) Abläufe befinden sich in gegenseitig kontrollierter Balance. Wenn dieses dynamische Gleichgewicht gestört ist, kann ein Aspekt ausufern, was dann zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führt.
2. Yin und Yang erscahffen sich gegenseitig und hängen voneinander ab.
Yin und Yang können jeweils nicht ohne das andere existieren oder gänzlich alleine dastehen. Sie hängen definitionsgemäss voneinander ab und können nur vergleichend zueinander gemessen werden. So hört beispielsweis Hitze (Yang-Aspekt) auf zu existieren wenn so etwas wie Kälte (Yin-Aspekt) nicht vorhanden ist. Ohne das Verständnis von Heiss und Kalt gäbe es nur eine Einheitstemperatur. Höhe (Yang-Aspekt) kann ohne einen unteren Bezugspunkt (Yin) nicht gemessen werden, ohne den es nur ein Niveau gäbe. Der Vergleich von Yin und Yang ist ausserdem relativ zu dem Gegenstand bei dem die Yin-Yang Eigenschaften verglichen wird. So ist z.B. eine Suppe direkt nach dem Kochen heiss und kann nur gegessen werden, wenn sie kühler ist. Im Vergleich zu einem Eiswürfel ist sie dann immer noch ziemlich heiss.
Nach der Yin Yang Lehre hat unser physischer Körper einen engen Bezug zu diesen Eigenschaften. Die Aktivität unseres Körpers (Yang) wird von seiner physischen Form (Yin) genährt und diese physische Form widerum wird von der Aktivität erschaffen und aufrechterhalten. Man denke hier einmal an Bodybuilding (als besonders plastisches Beispiel). Yin und Yang stützen einander um einen ausgewogen Zustand von Gesundheit zu erreichen.
3. Yin und Yang wechseln und wachsen in zyklischer und balancierter Art und Weise.
Yin und Yang erreichen einen ausgewogenen Zustand durch gegenseitige Kontrolle und Inhibition. Diese Balance ist weder statisch noch absolut, sonder wird in gewissen Grenzen erhalten. Manchmal expandiert das Yin, während das Yang vermindert ist. Ein anderes Mal trifft das Gegenteil zu. Der Wechsel der Jahreszeiten illustriert dieses Konzept. Vom Winter über den Frühling bis zum Sommer ändert sich das Wetter von Kalt nach Warm. Ein Prozess in dem Yang (Hitze) zunimmt und Yin (Kälte) sich vermindert. Andersherum verändert sich das Klima von Heiss nach Kalt vom Sommer über den Herbst zum Winter. Bei diesem Vorgang nimmt Yin zu und Yang vermindert sich. Auf das ganze Jahr gesehen sollte das Verhältnis zwischen Hitze (Yang) und Kälte (Yin) ausgewogen und harmonisch sein.
4. Yin und Yang verwandeln sich ineinander.
Wenn ein Aspekt ins Extrem geht, durchläuft es eine Verwandlung in das gegenteilige Charactère. Diese plötzliche Umwandlung findet man in manchen Situationen. Wenn z.B. der Sommer den heissesten Tag erreicht hat (extremstes Yang), wird es nicht mehr heisser und das Wetter ändert sich in die andere Richtung. Es wird wieder kühler. Umgekehrt wird es im Winter auch irgendwann nicht mehr kälter und das Klima kehrt sich in Richtung Yang um. Oftmals ist dieser Wandel auch von drastischen Symptomen begleitet, man denke an ein Sommergewitter nach Abkühlung oder Frühjahrsstürme wenn es wieder wärmer wird. Diese Transformation ist die Quelle allen Wandels, der es zulässt, dass Yin und Yang einander erschaffen. Im Körper geschieht das Muster der Yin-Yang Transformation indem anregende und hemmende Wirkungen sich ineinander verwandeln. Wenn jemand z.B. hochgradig Fieber hat, kehrt sich dieser Prozess irgendwann um und die Person kühlt aus und muss gewärmt werden.